Es begann an einem Sonntag. Meine Meute und ich waren im Wald spazieren. Zu Hause begrüßte mich mein Mann als hätte er mich Jahre nicht gesehen, er redete auf mich ein "das ZDF hat angerufen" wir sollen Donnerstag nach Mainz zum Lerchenberg. Ich verstehe das Ganze nicht, warum wir? Will uns da einer auf den Arm nehmen? Aber nach ein paar Telefongesprächen und einem Brief aus Mainz weiß auch ich Bescheid, die Klimbims brauchen einen Basset Hound für die Schlagerparty.
Für uns heißt das sechs Personen und zwei Hunde bekommen eine Einladung für den Fernsehngarten. Mittags um 12 Uhr geht's los. Eine halbe Stunde zu spät und unser Parkplatz ist gesperrt, mein Mann läuft schon mal vor, ich bekomme von einem Mitarbeiter einen Ersatzplatz zugewiesen, wo ich mein Auto hinstellen kann, dicht am Fernsehgarten, so dass ich die Hunde in der Pause unterbringen kann.
Hunde an die Leine und los. Da sprechen uns Leute an: ,,Und unser Heinrich ist auch schon da". Bailey's begrüßt sie mit einem Küsschen. Wir gehen in die Produktionsleitung wo wir sehr freundlich begrüßt werden, sowie von einem netten Menschen zum anderen gereicht werden. Bei der ,,kalten" Probe ohne Kameras läuft alles bestens. Erst jetzt erkennen wir, die Leute die Bailey's Heinrich nannten, das ist ja die Klimbimfamilie. Jetzt haben wir drei Stunden Zeit bis zur Generalprobe.
In der Zwischenzeit gehen wir uns das Gelände anschauen, bekommen einen Tisch zugewiesen und etwas zu Trinken. Annabel wird sehr unruhig und geht lieber ins Auto, es ist ihr alles zu viel. Zur Generalprobe kommen alle in Maske. Die Fotokameras stehen schon bereit und alle warten auf Bailey's. Der Hund muß mit auf die Fotos, der gehört doch auch dazu. Noch 10 Minuten dann dreht sich die Bühne. Nun hat Bailey's Zeit sich umzusehen. Opa Klimbim hat jetzt einen Bart, die Kleine meint der steht ihm nicht, ein Küsschen und schon ist er zur Hälfte ab. Aber was riecht denn bei Frau Volkmann so gut? Der Fuchs! Bailey's ist hin und weg, den will sie unbedingt haben. Die Probe ist im Kasten, Bailey will zu uns, und mein Mann holt die Kleine mit gemischten Gefühlen. Das war wohl nicht so toll. Aber nein, sie wäre doch ganz lieb gewesen, auch wenn sie etwas agiler wäre als der alte Heinrich.
Wieder eine Stunde Pause! Wir laufen noch mal eine Runde durchs Gelände, lassen die Kleine von der Leine und schon geht die Nase. Ich denke wir machen Bailey lieber wieder an die Leine, aber zu spät. Sie ist in einem großen Gebüsch verschwunden, wo kein Mensch hinterher kommt. In einem eingezäunten Stück kommt erst ein Kaninchen und dann Bailey's wieder zum Vorschein. Mein Mann steigt über den Zaun und hebt den Hund aus dem Grundstück. Kaum draußen kommt auch schon der Sicherheitsdienst. Alles halb so wild, was lassen sich die dummen Kaninchen auch jagen. Jetzt gehen wir wieder zum Tisch und hören uns zum dritten Mal die ganzen alten Schlager von vorne an. Der Kleinen ist das alles egal, denn Kaninchen jagen ist doch anstrengend. Endlich ist sie dran und erledigt ihre Sache ganz super! Köpfchen hoch, Brust raus, was ist Bailey's doch eitel. So nun schnell noch mal Pipi machen und dabei auch noch ein Autogramm geben. Um 24°° Uhr ist alles vorbei, wir verzichten schweren Herzens auf die Party danach, die erst in einer Stunde im Produktionsgebäude stattfinden soll. Denn morgen ist unser großes Sommerfest! Und mit ganz vielen Basset’s zu spielen ist viel besser als ein Fernsehauftritt!!!!